Der Architekt Hugh Stubbins, ein Gropiusschüler, konzipierte die Kongresshalle als amerikanischen Beitrag zur Internationen Bauausstellung im Jahr 1957,
ein Symbol für die demokratische Neuordnung Deutschlands nach dem 2. Weltkrieg.
Die außergewöhnliche, offene und elegante Konstruktion mit einem geschwungenen Dach aus Spannbeton
stürzte 1980 ein und wurde wieder aufgebaut.
Seit 1989 ist die Kongresshalle Sitz des Hauses der Kulturen der Welt, einer weltoffenen Kulturinstitution, die sich dem interkulturellen Dialog widmet.
Die Gruppe des Freundeskreises kam in den Genuss einer Führung mit Herrn Dr. Bernd Scherer, ein Philosoph und welterfahrener Saarländer aus Tholey. Unter seiner Intendanz ist das Haus zu einem multikulturellen und kosmopolitischen Ort für Präsentationen und Auseinandersetzungen mit den zeitgenössischen Künsten der Welt geworden.
Die aktuelle Ausstellung „Neolithische Kindheit. Kunst in einer falschen Gegenwart, Ca. 1930“ handelt von Umbrüchen, Widersprüchen und Spaltungen der westlichen Moderne und davon, wie sich die künstlerischen Avantgarden in Europa auf der Suche nach alternativen Ursprüngen und Nullpunkten der Menschheit mit den Weltkünsten auseinandersetzen.
Der Surrealismus spielt eine zentrale Rolle in der Ausstellung. Die ausgestellten Werke zeigen das weltweite Zusammenwirken von bildender Kunst, Politik, Philosophie und Ethnologie. Herr Dr. Scherer erläuterte besonders die Fotografien von Brassai mit prähistorisch anmutenden Graffitis, die Originalhandschriften von Carl Einstein, der wesentlich zur Kanonisierung moderner Kunst beigetragen hat und Arbeiten von Hannah Höch, eine der bekanntesten Dada-Künstlerinnen, die mit ihren provokanten Werken die Gesellschaft irritierte.
Ein herzliches Dankeschön an Herrn Dr. Scherer, der den Freundeskreis mit dieser außerordentlich sachkundigen Führung beschenkte.
Text: Irmtrud Pandza | Foto: Hubert Pandza