Über die Kunst, Kunst zu verkaufen
Künstler finden und ihre Werke in einem ansprechenden Ambiente präsentieren,
Kunstliebhaber in die Galerie einladen, Kunst erklären, Sammler beraten,
die Galerie ins Gespräch bringen und die Kunst verkaufen –
das bedarf eines durchdachten Konzeptes, viel Kunstverstand,
erfordert große kommunikative Fähigkeiten, Idealismus und kaufmännisches Talent.
In wohnlicher Atmosphäre und mit kleinen Delikatessen in flüssiger und fester Form erzählte Frau Knauber, wie sie als Kind mit Kunst aufgewachsen ist und nach ihrem Studium der Druckgrafik, Malerei und Kunstgeschichte eine eigene Druckwerkstatt betrieben hat. Wie ihr Wunsch nach einer eigenen Galerie gewachsen und endlich umgesetzt wurde. Im November 2015 erfüllte sie sich ihren Traum und eröffnete ihre Galerie in Schöneberg mit zeitgenössischer und gegenständlicher Kunst.
Das wichtigste ist ihr, immer ein Thema oder einen „roten Faden“ für eine Ausstellung vorzugeben. Die Künstler sucht sie aus und bespricht ihre Strategie mit Beleuchtung, Hängung und Präsentation der Werke. Besonderes Augenmerk und großen Wert legt sie auf Künstler, die mit ihren Werken eine Geschichte erzählen können, eine Beschreibung ihrer Umgebung oder ihrer Emotionen vermitteln und dabei auf ein fundiertes handwerkliches Können zurückgreifen können.
Die aktuelle Ausstellung zeigt Werke der Künstlerin Eva Pietzcker, die bei renommierten japanischen Meistern die Kunst der japanischen Holzschnitt-Technik studiert hat. Anhand von zwei massiven Holzdruckstöcken erklärte Frau Knauber, wie die Künstlerin auf den Holzplatten spiegelbildliche Motive ihrer Bilder schnitzen, glätten und einfärben muss, um sie dann in mehreren Farbschritten einzeln von Hand auf Papier zu drucken. Es sind viele komplizierte und aufwendige Abläufe nötig bis zur endgültigen Druckgrafik.
Es war ein rundum informativer und kurzweiliger Salonabend, den die kleine Gruppe des Freundeskreises sehr genossen hat. Wir bedanken uns herzlich bei Frau Knauber für die beeindruckenden Einblicke in ihr berufliches Leben.
Text: Irmtrud Pandza | Foto: Reinhold Kopp