Georg Grosz (1893 – 1959) – ein politisch unbequemer Künstler
Nach der Epoche des Expressionismus mit ihren ausdrucksstarken Farben und Formen
zeigte ein sachlicher und nüchterner Realismus in der Malerei
die politischen und sozialen Miseren der Weimarer Republik auf.
Georg Grosz veranschaulichte illusionslos die Zeit der 20-er Jahre des letzten Jahrhunderts,
die keineswegs „golden“ waren.
George Grosz (geboren und aufgewachsen als Georg Ehrenfried Groß) zählt zu den politischsten Malern der 20-er Jahre. Schon früh warnt er vor rechtsextremen und antidemokratischen Bewegungen in der Weimarer Republik und malt Bilder, in denen er das Aufeinanderprallen von sozialen Gegensätzen mit beißender Kritik zeigt. Gnadenlos und provokant rechnet er mit den Missständen der Weimarer Republik ab. Seine Zeichnungen, Grafiken und Bilder berichten über den aufkommenden Faschismus, die Armut und Massenarbeitslosigkeit und eine aus den Fugen geratene Welt.
Wie viele seiner Zeitgenossen zieht Grosz freiwillig in den ersten Weltkrieg. Bald wird er desillusioniert, verwundet und dienstuntauglich entlassen. Er wird Mitglied der KPD. Allerdings wird seine Begeisterung für den Kommunismus nach einem Aufenthalt in der Sowjetunion sehr gedämpft.
Grosz galt als kommunistischer Künstler, seine Arbeiten wurden als entartet eingestuft. 1933 emigrierte Grosz nach Amerika. Im Nachkriegsdeutschland wurde er rehabilitiert und zum Mitglied der Westberliner Akademie der Künste ernannt. 1959 kehrte er mit seiner Frau nach Deutschland zurück.
Text: Irmtrud Pandza
Bild: Grosz, The Menace (Die Bedrohung), 1934
Standort: Das kleine Georg-Grosz-Museum, Berlin