Die Geschichte des Wissenschaftsparks auf dem Potsdamer Telegrafenberg spiegelt den Aufstieg und die Bedeutung der Naturwissenschaften im 19. und 20. Jhdt.
Heute ist er nach seinem bekanntesten Wissenschaftler Albert Einstein benannt
und ist mit renommierten Forschungseinrichtungen einer der
traditionsreichsten Wissenschaftsstandorte in Deutschland.
Hier wurde das weltweit erste Astrophysikalische Observatorium errichtet,
hier befindet sich die Wiege der wissenschaftlichen Geodäsie
und der systematischen Vermessung des Erdmagnetfeldes,
und hier liegt eine der Geburtsstätten der deutschen Meteorologie.
Die Gruppe des Freundeskreises erhält von Herrn Ludwig Grunwaldt, einem pensionierten Physiker und Mitglied im Förderverein „Großer Refraktor Potsdam e. V.“, eine sehr kompetente Führung über den Telegrafenberg mit einer Fülle von Informationen zur Geschichte und Bedeutung des Wissenschaftsparks in Potsdam.
Wir sehen die Telegrafenstation, die im Jahr 1832 auf einem Hügel in Potsdam errichtet wurde. Die Station gehörte zu einer optischen Telegrafenlinie, die Berlin mit Koblenz verband und Teil eines Kommunikationssystems war, das wichtige militärische und staatliche Nachrichten schnell über große Distanzen übermitteln konnte. Als 15 Jahre später die optische Telegrafie durch die elektrische Telegrafie ersetzt wurde blieb der Name „Telegrafenberg“ bestehen.
In den Folgejahren entstanden auf dem Telegrafenberg bedeutende Forschungseinrichtungen. Das Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum/GFZ erforscht geowissenschaftliche Prozesse wie Erdbeben, Vulkane und die Dynamik der Erdkruste.
Das Leibniz-Institut für Astrophysik Potsdam/AIP setzt die lange Tradition der astrophysikalischen Forschung fort und ist insbesondere für seine Arbeiten in der Sonnenphysik und der Erforschung von Galaxien bekannt. Im Kuppelbau des Großen Refraktors, einem originalgetreuen Nachbau des Optischen Telegraphen von 1832, bestaunen wir das viertgrößte Linsenteleskop der Welt. In einer kleinen Präsentation sehen wir Forschungsergebnisse zum Klimawandel auf der Grundlage von Satelliten-Messungen, die belegen, dass der globale Temperaturanstieg und der Anstieg des mittleren Meeresspiegels Tatsachen sind.
Im Sonnenobservatorium von 1924, dem heutigen Einsteinturm, erhalten wir einen imponierenden Eindruck von Albert Einsteins Wirkungsstätte, wo er Beobachtungen und Untersuchungen zum Sonnenlicht machte und Forschungen zur Relativitätstheorie betrieb.
Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Grunwaldt, der uns von den vielfältigen Aktivitäten des Fördervereins überzeugt hat.
Text: Irmtrud Pandza | Foto: Hubert Pandza