Armin Rohr "... aus dem Hinterhalt"
Armin Rohr "... aus dem Hinterhalt"
27. Mai 2014 – 3. August 2014
—
Eröffnung
27. Mai 2014 - 19:00 Uhr
—
Der Maler und Zeichner Armin Rohr bespielt die Räume der Saarländischen Galerie mit einer installativen Präsentation. Sie besteht aus eigens für die Räume geschaffene Wandmalereien/-installationen und wird durch aktuelle Bilder und Zeichnungen ergänzt.
Die Wandmalerei und die Wandinstallation im ersten und letzten Raum bilden so etwas wie Klammern, Anfangs- und Endpunkt der Ausstellung.
Man betritt die Galerie durch einen fensterlosen Eingangsraum. Unvermittelt – quasi aus dem Hinterhalt – wird man von einer in dunklen Tönen gehaltenen Wandmalerei empfangen. Zu sehen ist ein Meer aus wogenden, sich windenden, ineinander verschlungenen Linien und Strukturen, die an Fragmente menschlicher Körper erinnern. Organisch und amorph, verworren und chaotisch, dynamisch und kraftvoll, aber nie eindeutig beschwört Armin Rohr hier eher ein Untergangs- und Endzeitszenario denn eine heile Welt.
Im scheinbaren Gegensatz dazu die Inszenierung in hinteren Raum der Galerie. Offener in ihrer Struktur, farbiger und heller in ihrer Malerei, werden hier unterschiedliche Medien – Malerei auf der Wand, Malerei auf gesägten Aludibondplatten sowie Zeichnungen – zu einer Gesamtinstallation kombiniert. Kräftige Farben verdrängen die dunkleren Töne. Die Offenheit lässt dem Betrachter mehr Raum, mehr Luft.
Bei genauerer Betrachtung ein trügerischer Zustand – Der Maler lässt offen, ob sich hier demnächst alles auflöst oder ob sich die Dinge erst allmählich formieren, um sich am Ende vielleicht doch dem Zustand im Eingangsraum anzunähern. Auch hier scheint alles haltlos durch den Raum zu driften, wenig ist fest, alles ist in Bewegung. In welche Richtung sich das Ganze bewegt, wissen wir nicht.
Auch in den Bildern und Zeichnungen scheint alles aus dem Gleichgewicht zu sein, beziehungslos und gegensätzlich stehen sich Körperhaftes, Farbe, Zeichnung und Strukturen gegenüber.
Armin Rohr lebt und arbeitet in Saarbrücken. Er lehrt dort seit 2003 an der Hochschule der Bildenden Künste
1983 – 88 Designstudium an der Fachhochschule Saarbrücken, 1994 – 98 Studium der Freien Malerei an der HBK Saar Bodo Baumgarten, 1996 Förderstipendium der Landeshauptstadt Saarbrücken, 1997 Saar-Lor-Lux-Kunstpreis der Stadt Ottweiler
2002 Arbeitsstipendium an der Cité Internationale des Arts, Paris;
Kulturpreis des Stadtverbandes Saarbrücken, 2012 Arbeitsstipendium des Saarl. Kultusministeriums in Schloss Wiepersdorf, Brandenburg
Ausstellungsauswahl: 2013 »Im Wesentlichen bin ich mir fremd«,
Galerie Szalc, Bonn (E); Landeskunstausstellung SaarArt, Museum Haus Ludwig, Saarlouis (Katalog)
2012 »Auf der Lauer«, Galerie Neuheisel, Saarbrücken (E)
»Ein Fest«, Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken (Katalog)
2011 »Von Menschen und Räumen«, Agency & Aga Galerie, Denkraum Siegburg (E)
2010 »Contemporary Landscapes«, Atelierhaus Walzwerkstraße, Düsseldorf