August Clüsserath (1899-1966)
August Clüsserath (1899-1966)
7. August 2015 – 6. Dezember 2015
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Eröffnung
17. September 2015 - 19:00 Uhr
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Er zählt zu den wichtigsten saarländischen Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts: In der Saarländischen Galerie in Berlin kann man ab dem 17. September das Werk von August Clüsserath (1899-1966), das lange Zeit unbeachtet blieb, wieder oder neu entdecken. Clüsseraths Arbeiten sind bis in die frühen Nachkriegsjahre stark durch Einflüsse der Klassischen Moderne geprägt, er setzt sich mit Neuer Sachlichkeit, Expressionismus, Bauhaus, den Arbeiten von Picasso, Gauguin und Matisse. »Das ständige Suchen, Aufgreifen und Verwerten von Impulsen war für Clüsserath künstlerisches Programm« (C. Biasini). Ende der 1950er Jahre findet er unter dem Einfluss von abstrakten Expressionismus und Informel zu einer eigenen reduzierten, abstrakten Bildsprache, die er bis zu seinem Tod 1966 immer wieder variiert. Er zielt dabei nicht auf die Wiedergabe des Gesehenen sondern auf die Veranschaulichung »innerer Bilder«. Der Focus der Ausstellung liegt auf diesen späten, überwiegend auf Papier realisierten Arbeiten.
Clüsseraths zunehmend freier werdende Bildgestaltung zeigt sich zunächst darin, dass sich die flächigen geometrischen Formen seiner Kompositionen ins Formlose auflösen. Ein auf Intuition vertrauender direkter gestischer Malprozess gewinnt in der Folge mehr und mehr an Bedeutung, Bewegung und Rhythmus werden Thema.
Spontan gesetzte Linien sind reine Spur einer Bewegung, können sich aber auch zu Strukturen zusammenschließen, Gitter oder Knäuel bilden. Parallel zu den dynamisch rhythmisierten Arbeiten entstehen Blätter, in denen er mit breitem Pinsel Tuschebahnen auf weißen oder farbigen Grund setzt, die sich zu mächtigen schwarzen, bis an den Bildrand drängenden Formen verdichten.
Trotz der spontan anmutenden, gestischen Spuren fußen August Clüsseraths Bilder auf Vorüberlegungen und kompositorischen Versuchen mit linearen und farblichen Variationen, er arbeitet daher häufig in Serien.
Die Ausstellung stand unter der Schirmherrschaft von Peter Altmaier, Chef des Bundeskanzleramtes und Bundesminister für besondere Aufgaben. Zur Eröffnung hat Dr. Roland Mönig, Künstlerischer Vorstand der Stiftung Saarländischer Kulturbesitz, gesprochen.
Biografie
1899 geboren in Völklingen Fenne, 1917-18 „Vaterländischer Hilfsdienst“ und Militärdienst, 1919-25 Arbeit als Maurervolontär, Buchhalter, Techniker, Zeichner und Abrechner im Baugewerbe, 1926-32 Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Kunstgewerbe Saarbrücken, 1932-39 freier Maler in Saarbrücken und Völklingen-Fenne, 1940-45 Übersiedelung nach Berlin, dort Abrechner und Techniker beim Norddeutschen Hoch- und Tiefbau, 1945-48 tätig in Demmin/Mecklenburg, Dozent an der dortigen Volksschule und Mitglied des Kulturausschusses des Landes Mecklenburg, 1949 Rückkehr in das Saarland, 1950 Gründung der »Neuen Sezession« zusammen mit Hans Dahlem, Max Mertz, Josef Steilen und Jean Schuler, 1956-64 Kunsterzieher an Völklinger Gymnasien, 1957 Gründung der »neuen gruppe saar«, mit Boris Kleint, 1966 gestorben in Saarbrücken.