Boris Kleint
1903 – 1996
15. September 2011 – 23. Oktober 2011
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Eröffnung
15. September 2011 - 19:00 Uhr
Einführung
Prof. emer. Lorenz Dittmann , Universität des Saarlandes
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»Es sind streng die reinen Grundformen benutzt, Schwarz, Weiß, Grau und reine Farben aus allen Partien des Farbkreises; flächige, plastische und lineare Behandlung wechselt, doch herrscht die flächige vor. Daneben natürlich Groß-Klein-Kontraste und anderes. Sie sehen also, dass eine Menge, und zwar beinahe Unvereinbares, unter einen Hut gebracht werden musste. Diese Art, universal zu malen, d.h., nicht nur mit einer Farbe, Form, etc., sondern unter Verwendung möglichst aller Bildmittel, liegt mir sehr. Bilder, in denen auf diese Weise gestaltet wurde, nenne ich nun Schau. Dies also Schau Nr. 1 (der purpurne Ring).«
Boris Kleint zu »Schau Nr. 1 Anneau Rouge«
Die Retrospektive in der Saarländischen Galerie erinnert an den Maler und Lehrer an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk in Saarbrücken Boris Kleint. Kleint hat als Künstler und Theoretiker eine wichtige Rolle in der Entwicklung der geometrischen Abstraktion gespielt. Der promovierte Wahrnehmungspsychologe brach seine Laufbahn am Psychologischen Institut der Universität Frankfurt ab, um ein Studium der Malerei bei Johannes Itten in Berlin zu beginnen.
1946 kam Kleint als Lehrer an die »Schule für Kunst und Handwerk« nach Saarbrücken. Er hat mit seinem Unterricht und seinem theoretischen Text „Bildlehre“ Generationen von saarländischen Malern geprägt.
Kleints Gesamtwerk ist stilistisch vielfältig. In seinen Arbeiten finden sich sowohl konstruktiv-konkrete als auch informelle Tendenzen. Die letzte Retrospektive seiner Arbeiten außerhalb des Saarlandes war 1994 im Josef Albers Museum in Bottrop zu sehen.
Ausstellung kuratiert von Prof. Jo Enzweiler und Dr. Claudia Maas, Institut für aktuelle Kunst im Saarland