Simon Kloppenburg
Findlinge und Geschiebe
15. November 2018 – 21. Dezember 2018
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Eröffnung
15. November 2018 - 19:00 Uhr
Einführung
Dr. Andreas Bayer, Künstlerischer Leiter des KuBa - Kulturzentrum am EuroBahnhof e.V., Saarbrücken
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English version below
Als die eiszeitlichen Gletscher sich zurückzogen, hinterließen sie die im Eis mitreisenden Gesteine vom kleinsten Geschiebepartikel bis hin zu gewaltigen Findlingen als Relikte einer über Jahrtausende andauernden gewaltigen geologischen Bewegung.
Der Künstler Simon Kloppenburg lässt in seiner Ausstellung für die Saarländische Galerie gleichsam die „Sedimente“ der eigenen Arbeit wieder in neuer Ordnung sichtbar werden. Er vergegenwärtigt künstlerisch Erinnertes in unterschiedlichen Medien: als kleinformatige Zeichnung, als dreidimensionales Objekt oder Modell oder als raumgreifende Installation. Ausgehend von über viele Jahre geführten tagebuchartigen Skizzenbüchern setzt sich der Künstler mit seinen früheren Zeichnungen, Ideenskizzen und Modellen auseinander. Einige dieser Arbeiten und Entwürfe werden aufgenommen, reflektiert, reduziert, in neue Formen gebracht.
Im Versuch, sich an vergessene Motive zu erinnern und zeitlich überlagerte künstlerische Intentionen nachzuvollziehen, entstehen collageartige Arbeiten, in denen sich Vergangenheit und Gegenwart durchdringen. Fragmente früherer Arbeiten werden wie Intarsien in neue Arbeiten mit veränderten Motivkontexten integriert, in denen unterschiedliche Zeitebenen sowie irritierende räumlich-gegenständliche Verhältnisse ein eigentümlich labiles, gleichermaßen rätselhaftes wie auch in hohem Maße faszinierendes Gewebe entstehen lassen.
In den Zeichnungen etwa deuten sich Räume, Formen oder Personen an, gehen ineinander über, lösen sich auf, verschwinden und treten als erneuertes Formenkonglomerat wieder in Erscheinung. (Andreas Bayer)
Ausstellung in Kooperation mit KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof e.V., Saarbrücken
Simon Kloppenburg, 1983 in Rendsburg – Schleswig-Holstein geboren, studierte von 2009 bis 2014 Freie Kunst an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, wo er seit 2015 einen Lehrauftrag für Zeichnung und bildnerische Grundlagen wahrnimmt. 2014 wurde seine Abschlussarbeit „sequence of movements/Störungen“ mit dem Förderpreis Dr. Dieter & Ulrike Scheid für Bildende Kunst ausgezeichnet, 2015 war er für den Kunstpreis Robert Schumann nominiert.
Einzelausstellungen
2018 Findlinge und Geschiebe, KuBa, Saarbrücken u. Saarländische Galerie, Berlin 2017 Parcours de Quille II, Skulptur im öffentlichem Raum, Grünspitz/München (mit Jules Meiser und Frank Jung) 2016 smoke signal, Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken; CAVUS_messkammer, Statements, Stadtgalerie Saarbrücken (Projekt Nord mit Frank Jung) 2014 Evolution, Stagnation, Involution – gewissermaßen dazwischen -,Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken (mit Julia Rabusai)
Gruppenausstellungen (Auswahl)
2018 the rest of the time you are left with your thoughts*, Städtische Galerie Haus Seel, Siegen; 2.Internationaler Kongress zu Fragen der künstlerischen Mobilität / Fotografie [ALT], fotofabrique / Fabrique im Gängeviertel, Hamburg 2017 Parcours de Quille, Flo**, München; SaarArt 11, Museum Haus Ludwig, Saarlouis 2016 KOREA.JAPAN.CHINA. GERMANY.INTERNATIONAL ART EXCHANGE EXHIBITION, Seogwipo Arts Center, Jeju/Südkorea 2015 Kunstpreis Robert Schumann, Stadtmuseum Simeonstift, Trier; RIT(T)E, Galerie der HBKsaar, Saarbrücken 2014 Opération Ho Ho Ho, Le Cadhame, Halle Verrière, Meisenthal Frankreich; Dormetory 2218, Haenggunmaheul community Art Center, Suwon/Südkorea, Crash, Galerie Bbungalow, Seoul/Südkorea
Simon Kloppenburg – Erratics and Drift
When Ice Age glaciers retreated, they left behind the rocks entrained in them: sediment ranging from miniscule particles to mammoth erratics, the vestiges of millennia of mighty geological shifts.
In his new and revelatory exhibition for the Saarländische Galerie, the artist Simon Kloppenburg shows the “sediment” quasi of his own work. He contemporises artistic recall in a variety of media: small-scale drawings, 3D objects and models, and immersive installations. Sketchbooks filled over many years, in the manner of a diary or log, are the springboard for this thorough review of his earlier illustrations, mock-ups and conceptual rough drafts. Some such projects are taken up again here, reflected on, condensed, or rendered in a new format.
Kloppenburg’s endeavour to sift through half-forgotten motifs and clarify in this palimpsest his original artistic
intent gives rise to collage-style works imbued with the past and the present. Fragments of earlier works are set, like inlay, into new works, and the motifs thereby undergo contextual shifts in which different layers of time and the provocative relationship of figures to space spin a curiously volatile yet equally mysterious and highly fascinating web. In the drawings, for example, spaces, forms and characters are hinted at, merge into one another, dissolve or disappear, and then reappear in a new conglomeration. (Dr. Andreas Bayer, Curator, KuBa)
The exhibition is a cooperative venture with KuBa – Kulturzentrum am EuroBahnhof e.V., Saarbrücken
Born in Rendsburg, Schleswig-Holstein, in 1983, Simon Kloppenburg studied Fine Arts at the Hochschule der Bildenden Künste Saar from 2009 to 2014, and was appointed in 2015 to teach drawing and the fundaments of illustration there. His final thesis “sequence of movements/Störungen (Disruptions)” was awarded the Dr Dieter und Ulrike Scheid Fine Arts Advancement Award. In 2015, the artist was nominated for the Robert Schumann Art Award.