Daniel Hausig
Metamere Farben
3. Februar 2017 – 4. März 2017
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Eröffnung
3. Februar 2017 - 19:00 Uhr
Grußwort
Philipp Bräuer, Kulturreferent der Schweizerischen Botschaft in Berlin
Einführung
Prof. Dr. Michael Schwarz
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English version below
In seiner Ausstellung „Metamere Farben“ wirft Daniel Hausig einen Blick auf die Nacht und befragt Räume und Orte im Schein des künstlichen Lichts. Seine Präsentation zeigt eine Lichtinstallation und großformatige Dia-Leuchtkästen.
Im ersten Ausstellungsraum mäandriert ein Lichtschlauch auf vorgesetzten Profilstangen über die Wand. Die Rückseiten der Profilstangen erzeugen eine farbige Hintergrundstrahlung, deren RGB-Farbwerte durch eine Lichtregie vorgegeben werden. Diese auf der Wand erscheinende Reflexion der additiv zusammengesetzten Lichtfarben ergeben entweder ähnlich aussehende Streifen oder bedingt gleiche (metamere) Farben, wie sie auch von Straßenbeleuchtungen erzeugt werden. Die Lichtregie taucht vorhandene Spuren – Kritzeleien, Wasserflecken, Reste von Kalktünche, bröckelndes Mauerwerk, ausrangierte Lampensockel, Kabel – oder weiße Wandfarbe wie in der Galerie, fortlaufend in neue Farbbänder. Darüber hinaus heben sporadisch verlaufende Licht- und Schattenbewegungen das Erscheinungsbild der Wand hervor oder lassen einzelne Spuren wieder verschwinden.
In der fotografischen Serie »Metamere Farben« wird der Lichtschlauch als Mittel der Bildkomposition und als tatsächliche Leuchtquelle erneut eingesetzt. Die Materialität und die Lichterscheinung des Schlauches beeinflussen das Licht und die Lichtführung in den Fotografien entscheidend. Die hinterleuchteten Abzüge zeigen zumeist menschenleere Räume und Orte. In der nächtlichen Szenerie der Hotelzimmer, den verlassenen Straßen, den Swimmingpools oder den vorstädtischen Siedlungen erzeugt die Intervention mit dem Lichtschlauch eine eigene, mitunter wie aus der Zeit gefallene Stimmung.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit ca. 80 farbigen Abbildungen und der Dokumentation eines Gesprächs zwischen Daniel Hausig und Michael Schwarz.
Biografie
1959 – geboren in Kreuzlingen, CH
1980-84 – Studium an der Schule für Gestalten Bern mit Restauratorausbildung
1985-88 – Restauratorentätigkeit und erste künstlerische Projekte in Kanton Bern
1990-95 – Studium an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Gotthard Graubner und Bernhard Joh. Blume
seit 1999 Professur für Licht und Intermedia an der Hochschule der Bildenden Künste Saar, Saarbrücken
Ausstellungen (Auswahl)
- 2016: Installation „Metamere Farben“ im Rahmen der Ausstellung SWITCH, Zentrum für Internationale Lichtkunst, Unna
- 2014: Lichtinstallation „Farbdepesche“, Niedersächsisches Landesmuseum, Hannover
- 2008/2013: Installation „Schwimmreifen“, Kunsthalle Arbon, Arbon
- 2008/2009: Installation „licht.bad“, Kunstmuseum Heidenheim
- 2006/2007: Ausstellungsbeteiligung „On/Off“ mit Christina Kubisch, Antonia Low, Tobias Rehberger, Veit Stratmann im Saarland Museum, Saarbrücken
- 2005/2006: Ausstellungsbeteiligung „Lichtkunst aus Kunstlicht“, Zentrum für Kunst und Medientechnologie (ZKM), Karlsruhe
- 2002: Lichtinstallation „Anleitung zum Stromdiebstahl“, Lichtrouten Lüdenscheid
- 2000: Installation „Boxenstop“, Lichtparcours, Braunschweig
English version
In his exhibition, “Metamere Farben”, Daniel Hausig takes a look at the night, and queries spaces and places by the light of an artificial light source. His show comprises a light installation and a series of slides presented in large light boxes.
In the first room of the exhibition, a rope light meanders through metal rods projecting from a wall. The background effect is composed of shafts of light that emanate from behind the rods and the RGB colour values of which are controlled by the lighting console. These successively compiled shafts of light, such as are generated also by streetlamps, are either of a similar or an almost identical (metamere) colour. The lighting programme continually bathes existing traces – of scribbles, water seepage, flaking plaster, crumbling brickwork, discarded lamp fittings and cables – or, as in the present case, the gallery’s white painted walls in shafts of light of varying hue. In addition, the sporadically shifting lights and shadows highlight the appearance of the wall or once again render individual traces invisible.
In the series of photographs in the small room , “Metamere Farben”, the rope light serves as a means of visual composition as well as an actual light source. Its materiality and luminosity are decisive for the quality and impact of the light in the photographs. The backlit prints mostly show uninhabited spaces and places. In the nocturnal setting of a hotel room, empty street, swimming pool or suburban housing estate, the rope light creates a unique atmosphere that seems to belong to a bygone era.
A catalogue containing c. 80 colour photographs and the documentation of a conversation between Daniel Hausig and Michael Schwarz will accompany the exhibition.