Rudolf Hesse
Spass muss sein
3. November 2011 – 11. Dezember 2011
—
Eröffnung
3. November 2011 - 19:00 Uhr
Grußwort
Annegret Kramp-Karrenbauer, Ministerpräsidentin des Saarlandes; Roland Henz, Oberbürgermeister der Kreisstadt Saarlouis
Einführung
Prof. Dr. Peter Pachnicke, Berlin
—
Mit seinen Zeichnungen und Karikaturen in den legendären Zeitschriften »Jugend«, »Münchener Fliegende Blätter« und »Kladderadatsch« ist Rudolf Hesse (1871-1944) in den Jahren 1911 bis 1917 berühmt geworden. »Spass muss sein« war der Titel seines 1912 erschienenen und bis heute beliebten Bildbandes. Seine Zeichnungen stehen nicht nur in der Tradition des liebenswerten Humors von Wilhelm Busch, sondern sind oft auch von einer skurrilen, an Alfred Kubin erinnernden, phantastisch-grotesken Schönheit.
In seinen Karikaturen zeigt Rudolf Hesse, dass er meisterhaft mit der Linie umzugehen weiß. Seine humoristischen Zeichnungen voller lustiger Einfälle spiegeln alltägliche Situationen wider, die er auf der Straße, bei Begegnungen mit seinen Mitmenschen oder beim Besuch des Jahrmarktes entdeckte. Auch politische und soziale Themen spielen vor allem vor und während des Ersten Weltkriegs eine wichtige Rolle. Neben unzähligen Karikaturen, Zeichnungen und grafischen Werken sind über 2.000 Ölbilder entstanden. In der Malerei, in deren Mittelpunkt das Porträt steht, ist auch ein schneller und flüssiger Pinselstrich zu entdecken, der bereits in seinen Zeichnungen auftauchte.
Rudolf Hesse studierte von 1896 bis 1900 bei Prof. Nikolaus Gysis an der Akademie der Bildenden Künste in München. Nach Studienaufenthalten in Paris, Holland und Belgien lies sich Rudolf Hesse schließlich in München nieder, wo er auch bis zu seinem Tode arbeitete und lebte. Seine Ausstellungsbeteiligungen reichen von München, Berlin, Dresden bis nach Leipzig und Saarlouis. Rudolf Hesse betätigte sich auch als Illustrator für Kinderbücher und für zahlreiche Romane des saarländischen Schriftstellers Johannes Kirschweng.
„Hesse besitzt die seltene Gabe, aus dem Handgelenk heraus gleichsam kleine Einfälle hinzuschreiben, zielsicher, prägnant und leicht, wie es der Stoff befiehlt. Manches ist sogar wie im Sauseschritt hingefegt, von unmittelbar treffender Wirkung. Mit reicher Phantasie begabt, weiß er in witziger Art die menschlichen Schwächen: Einfalt, Dummheit, Dünkel und Hochmut in köstlich wirkender, aber nie verletzender Kritik zu geben, und das ist’s, was uns die kleinen und unscheinbarsten Blätter, die Zirkus, Wirtshaus- und Theaterszenen, die Jahrmärkte und Straßenbilder, kurz dies ganze Volksleben, so liebenswürdig erscheinen lassen.“ (Münchener Augsburger Abendzeitung, 1912)